Zu diesem Thema fand das 4. „Frauenpolitische Salongespräch“ im Schloss Broich in Mülheim an der Ruhr statt.
Eingeladen hatte dazu der LSB NRW und das Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein Westfalen. Diskutiert wurde u.a darüber, ob Führungspositionen im organisierten Sport möglicherweise nur für Männer attraktiv sind.
Die Podiumsgäste waren: Anke Feller, Sportjournalistin, Daniela Jansen, MdL und Ausschussvorsitzende für Frauen, Gleichstellung und Emanzipation im Landtag NRW, Michaela Werkmann, Institut für Sportwissenschaften der Georg August Universität Göttingen, Bereich der geschlechterbezogenen Organisations-und Arbeitsmarktforschung im Sport, Mona Küppers, Vorsitzende des Deutschen Frauenrats und Vizepräsidentin Mitarbeiterentwicklung und Gleichstellung im LSB NRW. Die Moderation übernahm Gisela Steinhauer vom WDR.
Sie alle bringen jahrelange ehrenamtliche Führungserfahrung mit - aber auch im Jahr 2017 ist der Anteil weiblicher Vorsitzender in den Mitgliedsorganisationen des Landessportbundes NRW erschreckend gering. "Nur zehn von insgesamt 123 Mitgliedsorganisationen werden derzeit von Frauen geführt", berichtet Eva Selic, Sprecherin der Frauen im LSB NRW.
Mona Küppers, Vizepräsidentin LSB ist sich sicher, dass es noch nicht kurz vor Zwölf geschlagen hat. Es ist nicht mehr ganz so seltsam, wenn eine Frau sich auf einen Vorsitz bewirbt. Die Männer lernen Frauen zu respektieren in diesen Positionen und sie merken das es nicht unbedingt einen Nachteil darstellt - eine weibliche Führungskraft in ihren Reihen zu haben.
Leider scheitert oft eine Bewerbung bei den Frauen daran – das wenn sie eine Ausschreibung lesen und nicht alle z.b zehn Anforderungskriterien erfüllen – sich nicht bewerben, da sie sich ein wenig unsicher fühlen. Männer gehen da ganz anders ran. Erfüllen sie zwei von zehn Anforderungspunkten - sehen sie sich als geeignet. Frauen sind auf der Gefühlsebene unterwegs. Männer halten es eher sachlich.
Die Erfahrung - dass ältere Männer Schwierigkeiten mit einer jungen Frau als Vorstandsvorsitzende haben - durfte Anke Feller in ihrer ersten Zeit als Vorstandsvorsitzende bei der Sportstiftung NRW machen. Sie musste dann Klartext sprechen und erwähnt auch, dass Männer, wenn das Problem geklärt ist nicht nachtragend sind und schnell vergessen können. Das wiederum fällt Frauen oft schwerer.
WDR Journalistin Gisela Steinhauer glaubt das die Organisationen den richtigen Nerv treffen müssen um Frauen in den Ehrenämtern nicht zu verlieren, aber wir uns auf dem richtigen Weg befinden.
Text und Fotos: Beate Pelani (NRWTV)


