Anfang Mai traf sich die Talkrunde „Klartext Spitzensport NRW: „ Kopfsache Körper: Verletzungen als unvermeidliches Erfolgsrisiko?“ in der VIP-Lounge der Schauinsland Arena, Duisburg.
In der Runde, welche Moderator Claus Lufen leitete, diskutierten Linda Stahl (Leichtathletik), Oskar Deecke (Hockey), Dr. Bernd Lasarzewski (Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie der Sportklinik Hellersen), Dr. Ulrich Kuhl (Sportpsychologe am Olympiastützpunkt Rhein-Ruhr), Michael Kasch (Landestrainer Leistungssport im Westdeutschen Basketball-Verband) und Heiner Preute (DLV-Bundestrainer, Athletiktrainer).
Es wurden verschiedene Blickwinkel, Aspekte und eventuelle Hilfestellungen aufgezeigt.
Linda Stahl berichtet davon – dass sie während ihrer Karriere unter Schmerzen weitertrainiert habe. Ein Jahr Ausfall, wegen Operation und Reha, kam für sie nicht in Frage.
Dr. Ulrich Kuhl kann die Beweggründe einzelner Athleten für oder gegen eine Auszeit, wegen Verletzung durchaus nachvollziehen. Die Sorge wegen nicht vorhandener Präsenz vielleicht einen Vertrag zu verlieren, sei nicht unbegründet. Eine Verletzung mit Auszeit kann die unterschiedlichsten Konsequenzen auslösen.
Oskar Deecke kann sich sehr gut an Zeiten erinnern, wo er überhaupt keine Möglichkeiten für die Regeneration hatte. Der Seil Akt zwischen Spitzensport und Job ist alles andere als einfach. Er glaubt sogar, dass Sportler soweit gehen und schwerwiegende Verletzungen verschweigen – nur um den Erfolg nicht zu gefährden.
Dass die Trainingsintensität sich gerade in der Spitzen-Leichtathletik stark erhöht hat ist nichts Neues. Verletzungen sind da vorprogrammiert. Hier versucht man schon gezielt den Nachwuchs dafür sensibler und feinfühliger zu machen – um früh genug eingreifen zu können.
Dr. Bernd Lasarzewski glaubt, dass es nicht Aufgabe eines Trainers ist zu entscheiden, ob ein Athlet eingesetzt wird oder nicht. Das sieht er eher als Aufgabe der behandelnden Ärzte. Denn diese müssen den Athleten auch oftmals vor sich selbst schützen.
Text und Fotos: Beate Pelani

