Drei EM-Titel gehen beim XTERRA-Germany nach NRW

Der wohl wichtigste europäische Crosstriathlon des Jahres fand am vergangenen Wochenende als XTERRA-Europameisterschaft in Zittau statt.

Dort, wo vor exakt zwei Jahren die ITU-Weltmeisterschaften im Crosstriathlon erstmals auf deutschem Boden stattfanden, stellte das bewährte Team von Dr. Klaus Benno Schwager erneut ein absolut championatwürdiges Event auf die Beine.

Der MTB-Part wurde im Vergleich zu 2014 modifiziert und hatte wie auch der abschließende Crosslauf dadurch mehr Trailanteil, sodass sich die Wettkampfstrecken noch anspruchsvoller präsentierten. Es sollte das mit Abstand bestbesetzte Rennen im europäischen XTERRA-Kalender werden.

Ein umfangreiches Rahmenprogramm sowie die legendäre After Race Party ließen zusätzlich zu den fast 1200 Athleten aus 23 Nationen an die 15.000 Zuschauer in das Zittauer Gebirge und an die Strecken strömen, um Teil der immer beliebter werdenden XTERRA-Bewegung zu sein.

Auch aus NRW waren Athleten in den äußersten Osten Deutschlands gereist, um mit den besten Outdoor-Triathleten um die kontinentalen Titel zu kämpfen und einen der begehrten Slots für die XTERRA-WM auf Maui/Hawaii zu ergattern.

Die gerade erst 18jährige Anna Pauline Saßerath vom SC Bayer 05 Uerdingen zeigte als frischgebackene Deutsche Meisterin (Elite) nicht zuletzt schon in Zeulenroda/Thüringen und Schalkenmehren/Vulkaneifel, dass ihr im Crosstriathlon der Umstieg von der Juniorendistanz auf die volle XTERRA-Strecke mit 1500m Schwimmen, 35-40km MTB incl. etwa 1000 HM und abschließendem 10km technischen Crosslauf nahezu problemlos gelungen zu sein scheint.

Ob es im internationalen Starterfeld aber schon für eine vordere Platzierung reichen würde, sollte der Start in Zittau, wo sie vor zwei Jahren Junioren-Vizeweltmeisterin wurde, zeigen, denn es waren fast alle TOP-Athleten der europäischen Cross-Triathlon-Szene am Start.

Beim Schwimmen war sie mit der zweitbesten Zeit aller Frauen zum wiederholten Mal eine Klasse für sich und absolvierte in knapp 22 Minuten die 1500m im 22,3°C warmen Olbersdorfer See (Neoverbot), obwohl sie sich durch einen Großteil des Feldes der 3 Minuten vor ihr gestarteten AK-Männern durcharbeiten musste.

Erwartungsgemäß konnte sie auf dem MTB noch nicht ganz mit den Zeiten der Profi-Damen mithalten – blieb auf der extrem anspruchsvollen Strecke aber sturz- und pannenfrei, wechselte als fünfte AK-Frau (gesamt 15.) in die Crossschuhe und absolvierte die knapp 10km Traillauf incl einiger künstlicher Hindernisse in der viertbesten Zeit des AK-Frauenfeldes. Der überragende vierte Platz (AK overall) mit dem Europameistertitel (AK 18-19), der Gesamtsieg in der XTERRA-German-Tour sowie die Quali für den schwersten XTERRA der Welt auf Maui/Hawaii waren der Lohn nach 3:23:50 Std. Anstrengung.

Marco Hoffman(20) vom EJOT Team TV Buschhütten zeigte gleichermaßen ein hervorragendes Rennen. Anders als Pauline galt es für Marco nach nicht unerwartet weniger starkem Schwimmen das Feld auf dem Rad und beim Lauf aus einer guten Mittelfeldposition quasi von hinten aufzurollen. Das gelang dem technisch hervorragenden Mountainbiker und schnellen Läufer in eindrucksvoller Weise und mit TOP10 Zeiten auf MTB- und Laufstrecke sicherte er sich vor zwei starken Tschechen verdient den Europameistertitel und die Maui-Quali bei den 20 bis 25jährigen.

Der dritte Titel wurde von Karin Schulz (62) vom VFB Salzkotten gewonnen. Trotz verletzungs- und berufsbedingt suboptimaler Vorbereitungsphase konnte die wettkampferfahrenste Athletin im Wettbewerb alle technischen Passagen meistern, erfolgreich finishen und damit eine weitere Auszeichnung ihrer bereits umfassenden Edelmetallsammlung - Erfolge bei Europa- und Weltmeisterschaften über die Langdistanz, im Crosstriathlon und seit letztem Winter auch im Wintertriathlon (Lauf-MTB-Skilanglauf) stehen in ihrer Vita - hinzufügen. „Im Vergleich zur WM vor zwei Jahren sind Rad- und Laufstrecke deutlich anspruchsvoller gewesen – und das trotz der nahezu optimalen äußeren Bedingungen. Nach meinem heftigen MTB-Sturz im Training bin ich aber superglücklich und zufrieden mit meinem Ergebnis. Es war extrem hart und tat dadurch hier doppelt weh“ so das Resümee von Schulz.

Als einziger Starter aus NRW im Elitefeld traf Marcos Zwillingsbruder Jonas Hoffmann – u.a. im letzten Jahr Deutscher Vizemeister bei den Junioren im Straßentriathlon – auf 32 der besten Crosstriathleten Europas und Übersee.

Nach gutem Schwimmen mit nur 1:20 Min Rückstand auf die Spitze kam Jonas noch vor dem alten und neuen XTERRA-Europameister Ruben Ruzafa (Spanien) aus dem Wasser und nutzte die Chance, sich auf dem MTB an dessen Fersen zu heften, was bis zum Ende des ersten Drittels der Strecke auch gelang. Danach musste er dem extrem hohen Anfangstempo auf dem Rad – Ruzafa fährt auf dem MTB in einer absolut eigenen Liga – insbesondere auf der Laufstrecke etwas Tribut zollen und immer wieder einsetzende Krämpfe ließen ihn nicht sein ganzes läuferisches Potential, was er schon hinreichend auf der Straße unter Beweis stellen konnte, ausschöpfen. Der 20. Platz war für den 20jährigen sicher nicht ganz die erhoffte Platzierung, aber bei dieser extrem starken Konkurrenz aller Ehren wert.

Weitere Einzel-Starter im XTERRA-Rennen aus NRW waren Daniel Mannweiler (PSV Bonn/ 4. AK35), Scott Anderson (SC Bayer 05 Uerdinge/5.AK20), Lars Eric Claßen (SC Aquarius Löhne/7. AK18); Hardy Dinklage (TT Witten/9. AK40), Michael Gerkens (TSVE 1890 Bielefeld e.V./15. AK 40), Fabian Nienhaus (KTT01/15. AK20), Björn Schröder (EJOT Team TV Buschhütten/20. AK 30).

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